Vanitas – Sinn und Zeitlichkeit

Wir wachsen – in erster Linie durch unsere Herausforderungen. Genau an denen, die an unerwarteten Zeiten und Stellen auf uns zu kommen. Es sind immer die, die unsere ganze Aufmerksamkeit, Geschicklichkeit, Mut, Weisheit und Liebe verlangen.
In solchen Momenten kommt es darauf an, wie und ob wir uns entscheiden zu reagieren und handeln. Entweder wir reagieren weiter in alten Mustern, oder wir beginnen neue Wege zu beschreiten. Oder wir sind reif genug sie anzusehen, zu lernen und weiter zu gehen.

Es stehen zwei Fragen im Mittelpunkt, mit denen sich jeder früher oder später auseinandersetzen muss: Wie führt man ein sinnvolles Leben im Hier und Jetzt? Und wie arrangiert man sich mit dem Alter?
Ich denke für jeden bedeutet das etwas anderes, je nach Lebensgeschichte. Für mich bedeutet es ganz viel mitnehmen und aufsaugen was dieses Leben bietet!
Den Moment genießen, Träume haben , aber in der Realität leben.  Den Blick schärfen und den Geist weiten.
Viel Reisen! Denn die Welt ist bunt.
Keinen Ballast anhäufen, seelischen wie materiellen… Miteinander Reden und sich den gesunden Abstand zu den Dingen wahren!
Doch das mit dem Alter…. Tja das ist so ne Sache…

Neulich wurde ich beim Zigaretten holen nach meinem Ausweis gefragt. Die gute Frau fragte mich mit voller Ernsthaftigkeit ob ich schon volljährig sei.
Das streichelte natürlich mein Ego. Denn ich war nicht mal geschminkt oder zurecht gemacht, möglicherweise assoziieren Menschen, Leute mit Dreads als sehr jung….
Anders kann ichs mir nicht erklären.
Vor ein paar Wochen habe ich mir einen Nerv im Halswirbel eingeklemmt, ich konnte mich tagelang nicht nach links umdrehen, geschweige denn die Dinge meines Alltags ohne Schmerzen erledigen. Aussage von einer Freundin: „Das wird nicht das letzte mal bleiben.“
Seit dem mache ich Hin und wieder Rücken Yoga und bin dran einen Pilates Kurs zu buchen.
Noch vor einiger Zeit hätte ich Lautstark gelacht wenn mir einer erzählt hätte, dass ich mal Yoga machen würde, überhaupt so Sport ihhh.

Das alles hat mich sehr stark über das Thema Vergänglichkeit nachdenken lassen. Eigentlich schlimm, dass man erst selber betroffen sein muss, bevor einem bewusst wird,
dass auch man selbst nicht die ewige Jugend und Schönheit besitzt.
Das Alter , und den zeitweisen Raubbau , merke ich auch immer wieder am Wochenende, wenn ich eben nicht mehr so durchhalte wie früher…
Es kommt eben alles zurück.

Objektiv betrachtet sind das alles Oberflächlichkeiten, die letztendlich nicht das Leben eines Menschen ausmachen oder erfüllen.
Das eines Models gewissermaßen schon. Aber ab einem bestimmten Alter will man auch einfach nicht mehr auf sein Äußeres reduziert werden, sondern für seine Persönlichkeit geschätzt!
Am Besten trotzdem gut aussehen… Trugschluss. Teufelskreis!

Die meisten erleben das Alter als eine Falle, eine Endstation, als ein Gefängnis, das Sie einsperrt. Doch da wir in der Lage sind unseren Kopf selber zu programmieren, können wir auch unser Erleben über Dinge / unsere Einstellung beeinflussen.
Frauen erinnern sich oft nach einiger Zeit nicht mehr an den Schmerz der Geburt…  Hat die Natur das absichtlich gemacht?  Hilft die Vergesslichkeit dem überleben oder ist es ein Programmfehler?

Das tiefe Durchdringen von Begriffen wie Vergänglichkeit und Leerheit ist notwendig. Um ihr Wesen in der Tiefe zu verstehen, benötigen wir viel Mut. Wir müssen der Vergänglichkeit in uns selbst begegnen, um sie in allen Erscheinungen unserer Welt wiedererkennen zu können.  Das ist eine harte Prüfung!
Wenn wir unsere eigene Vergänglichkeit verinnerlicht haben, verlieren viele Dinge, die uns in unserem Leben bisher unverzichtbar erschienen sind, an Wichtigkeit. Das spirituelle Leben hingegen, gewinnt zunehmend an Stellenwert.

Legt Eure ganzen Bemühungen in alles, was Ihr tut. Seid achtsam. Konzentriert Euch auf die Tasse in Eurer Hand und lasst Eure Gedanken nicht umher wandern.
Wenn Ihr geht, geht mit Leichtigkeit. Bei jedem Schritt sollte Euer Geist „dabei sein“. Macht gleichmäßige, ruhige Schritte, wenn Ihr lauft. Macht alles, was Ihr tut langsam, fokussiert und gleichmäßig – denkt daran: Alles ist ZEN.”

Klingt hochtrabend… doch die Sache mit dem Fokus und der Achtsamkeit stimmt tatsächlich.
Denken wir über fokussieren nach… fokossiere meinen aktuellen Gedanken … verdammt! Ich bin abgelenkt! … wie soll das gehen ohne dabei die Tasse mit Kaffe in meiner Hand zu verschütten
und die Gedanken nicht schweifen zu lassen?

Doch dann :
In diesem Augenblick spüre ich eine grosse Müdigkeit. Überdruss, Langeweile, innere Ödnis. Manche nennen es vielleicht Fernweh?
…meine Gedanken kreisen mit Fokus auf unendlicher Weite, Meer und dem Auswandern und Urlaub!
Gedanklich sitze ich plötzlich mit meinem Liebsten im Bulli auf den Weg nach Spanien.
Keinen Gedanken an Alter oder Rückenschmerzen verschwendet, den Fokus auf der Straße vor uns und im Moment! Das ist Leben!

Wir sind keine Touristen, wir sind Globetrotter. Die neue Generation verdammter, verwöhnter Hippies die sich wahrscheinlich selber viel zu ernst nimmt.

Wir sind die anderen, die, die Pauschaltouristen als Scheintote verlachen und all inclusive nur als Beleidigung verwenden. Wir machen keine Ferien, wir reisen.
Wir erweitern unser Bewusstein mit unendlicher Weite und neuen Perspektiven.

Das Ziel: den schwarzen Gürtel im Reisen bzw. den Ausstieg schaffen, Raus aus dem Hamsterrad!
Aus Flucht wurde Sucht und aus Sucht wurde Suche. Die Suche nach einem Leben an einem anderen Ort, einem besseren natürlich!

Wow… ich mache die Augen auf, der halbe Kaffee hat sich über meinem Schreibtisch ergossen, ich sitze noch auf Arbeit im Hamsterrad. Aber ich fühle mich frei.
Es zieht mir ein Lächeln ins Gesicht und ich weiß das all das eines Tages Wirklichkeit sein kann!


Erobere die Welt!
Entdecke das NEUE!

 

 

Ich bin sauer auf die Pille

Ich bin echt wütend auf die Pille und auf alle, die mich nicht gewarnt haben.
Vor einiger Zeit schon schrieb ich über dieses Thema, doch war mir da noch nicht klar was auf mich zu kommt…

Die Auswirkungen auf den Körper in der Zeit des Umbruchs sind enorm und zum Teil so belastend, dass kann sich keiner vorstellen.
Ich kann mir allerdings mittlerweile vorstellen wie sich die Hühner in Legebatterien fühlen oder gemästete Schweine, die auch nur mit Hormonen gefüttert werden.
Sie füttern dich mit künstlichen Hormonen und du bist ein pralles, vollbusiges, Weibchen.
Böse gesagt: fremdgesteuert !
Du setzt die Pille ab und dein ganzer Glanz bröckelt. Es bleibt ein gerupftes nörgelndes Huhn, dünn, schwitzend  und haarlos.
Keiner hat gesagt das man mit Anfang 30 nochmal in die Pubertät kommen kann oder gar schon in die Wechseljahre.
Keiner kann sagen wie lange das dauert eh der geplagte Frauenkörper wieder alleine klar kommt
und seinen eigenen Hormonhaushalt händeln kann. Keiner kann sagen was hilft um den Prozess zu unterstützen, weil es bei jedem anders ist.
Abwarten… geduldig sein… –  Bei jedem weiteren Haar was mir ausfällt, könnte ich Amok laufen…

Ich kaufe große Blumen um meine kahlen Stellen auf dem Kopf zu kaschieren… Ich esse, stelle meine Ernährung um, kein Industriezucker, achte auf Zugabe von Eisen, Zink und Biotin… Versuche viel und scheitere öfter …
Ich werde immer dünner… ich kann es nicht recht verstehen. Meine Brüste schrumpfen… meine Aggression steigt.
Werde ich ein Typ?  Zuviel Testosteron zu wenig Östrogen.
PMS – ja , das gibt es wirklich!
Kaum zu glauben was Hormone so im Körper anstellen und wie so ein durcheinander sich auswirken kann.
Dabei ist ein unregelmäßiger Zyklus noch das geringste Problem.

Setzt man die Pille ab, fallen die – bei vielen Frauen jahrelang – künstlich hinzugeführten Hormone weg, die dem Körper zuvor suggeriert haben, bereits schwanger zu sein.
Trotz aller Vorteile: Immer mehr Frauen verzichten heute bewusst auf die künstlichen Hormone – und setzen die Pille ab. Und das nicht nur, um eine Familie zu gründen.
Vielmehr möchten sie sich endlich wieder selbst spüren, ihren Körper so wahrnehmen wie von der Natur beabsichtigt. Bis dahin ist es allerdings ein steiniger Weg.
Positiv ist allerdings: Ich habe ein viel, viel, viel besseres Körpergefühl. Eine hungrige Libido, zumindest in der ersten Zyklushälfte.
Es werden echt Kräfte freigesetzt. Ich rieche so unglaublich viel… Die Oberschenkel sind schlanker. der Bauch flach.
Das ganze Wasser ist raus. Die Traurigkeit ist weg. Dafür ecke ich jetzt öfter an – ich bin mehr ich. D.h. in meinem Fall launisch, laut und voller Stimmungsschwankungen.
Ich fühle mich definitiv mehr als Frau als früher. Dazu gehört auch, dass ich nicht immer funktioniere.

Wenn wir durch einen Feuersturm der Gefühle gehen, brechen wir aus aus dem, was uns die Welt als Normalsein gelehrt hat.
Wenn starke Gefühle in uns toben, wollen sie gesehen und angenommen sein, nicht zurück zum normalen Zustand gebracht werden. Denn manchmal muss man mit Gewohnheiten brechen um sich zu öffnen. Träume müssen sterben, weil sie ausgedient haben, Pläne aufgegeben, weil sie nicht länger dienlich sind und manchmal müssen wir auch aufgeben DIE Art von Heilung zu bekommen, von der wir glauben, dass wir sie bräuchten.
Heilung beginnt in dem Moment, wenn wir unsere eigenen Fähigkeit zur Heilwendung in uns entdecken. In genau dem Moment, wenn wir aufhören uns durch andere reparieren oder heilen zu lassen. Wenn wir unsere Kraft und unsere eigene Macht in uns entdecken und anerkennen.
Heilung heute, ist keine Rückkehr zum Normal, es ist die Entdeckung der Ganzheit! die Wiederentdeckung des Weiblichen ein Leben im Zyklus der Natur!