Shooting für Abschlussarbeit

Vor einigen Wochen kam ich in den Genuss Model für Ralf Kristan’s Abschlussarbeit zu werden.
Ralf ist eigentlich Steuerberater und hat sich entschieden nochmal zu studieren. Nämlich Fotographie im Fernstudium, an der OFG/ Online Schule für Gestaltung.
Für seine Abschlußarbeit, wo es um eine selbstgewählte Fotostory gehen sollte, fragte er mich an ob ich für ihm Modell stehen will.
ich liebe Storytelling, das ist mir tausenmal lieber als einen Katalog von einstudierten, steifen Model-Posen runter zu rattern. Man kann Geschichten erzählen,  frei und kreativ sein,
spielen mit Raum und Licht.

Nach einem ersten Kennenlern-Vorgespräch suchten wir nach der passenen Location. Es sollte kein Studio sein, eher eine On Location.
Wir stießen auf die Baumwollspinnerei Leipzig. Dort kann man ähnlich wie bei Airbnb Zimmer mieten. Die sogenannten „Meisterzimmer“.
Riesige Räume mit verschiedenen Ebenen , viel Tageslicht und Industriecharme. Ich war ja sowas von hibbelig was man da nicht alles shooten kann.
Gut, die Einrichtung ist gewöhnungsbedürftig, man muss es mögen.  Aber für „Individualreisende“ , wie die Homepage titelt, genau das Richtige!

Wir trafen uns also zum Shooting im Meisterzimmer. Zur Story war nicht allzu viel bekannt, Ralf wollte es offen lassen um sich von der Location inspirieren zu lassen.
Ich war wie immer auf alles vorbereitet.

Aller Anfang ist schwer. Wir hatten so unsere Startschwierigkeiten. Die Location erschlägt einen zunächst. Ich wollte wissen was Ralf aussagen möchte mit seiner Story.
Ich stellte viele Fragen, ist es mir doch wichtig mich rein denken zu können in eine Thematik, den Fotografen zu verstehen, um es dann vor der Kamera umzusetzen.
Geschichten erzählen, aus dem Leben, aus was auch immer. Hauptsache Echte Emotionen und fast schon schauspielrische Inszenierungen. Es darf natürlich nicht nach Inszenierung aussehen, sondern so, als passiert es grad wirklich und der Fotograf hat es zufällig genauso eingefangen. Das ist die hohe Kunst am Shooten mit Stories.

Wir entschieden uns für 2 simple menschliche Tagesrituale. Wie alle sie kennen. Das morgendliche ankleiden und das abendliche zu Bett gehen. Natürlich und nicht aufgesetzt.
Heraus kam eine klar strukturierte Aufeinanderfolge, stimmungsvolles Licht und eine lineare Abfolge der Bilder.

Das Ganze bewegt sich im Rahmen der Aktfotografie. Die Aktfotografie ist ein sehr spannendes aber auch schwieriges Thema, das vom Fotografen viel
Fingerspitzengefühl und Erfahrung abverlangt. Dafür bringt es einen dicht an den Ursprung der Arbeit mit dem menschlichen Körper.

Unser Ergebnis ist eine schöne und technisch gute Abschlußarbeit, die Ralf 85 % einbrachte. Herzlichen Glückwunsch!

 

Vielen Dank, dass du mich gebucht hast und ich mit dir zusammen arbeiten durfte!

 

Wo ist eigentlich zu Hause?

Ist Zuhause = Heimat?

Wie kann man Zuhause interpretieren? Was sollte man sich denn da vorstellen?
Was beinhaltet ein Zuhause um es auch persönlich als Zuhause betrachten zu können?

Jeder Mensch interpretiert das sicher anders.

Für mich ist Heimat, da wo ich aufgewachsen bin. Mein Zuhause, der Ort an dem ich lebe. Nicht nur weil ich dort wohne, sondern weil dort mein Rückzugsort ist.
Dort erfahre ich Geborgenheit, Ruhe, Liebe und kann neue Kraft tanken. Zu Hause ist also ein Kraftort, das Zentrum meiner kleinen Welt. Es ist Wohlfühloase, Comfortzone
und Reich der Gemütlichkeit.

Ein englisches Sprichwort sagt: „Home is where your heart is“.

Es gibt ja Menschen die sind überall zu Hause, ich gehöre nicht dazu.
Unser Bus und das on the Road-Gefühl ist auch eine Art zu Hause geworden, in dem ich mich sehr wohl fühle. Ich bin aber auch froh ein richtiges zu Hause zu haben und nicht immer im Bus leben zu müssen.

Wenn man auf der Suche nach einer neuen Wohnung ist, werden die Karten nochmal neu gemischt.
An welche Wohnung kann ich denn mein Herz hängen?

Wie findet man den Ort, an dem man zu Hause sein kann? Ist man angekommen, wenn der Bäcker einem ohne zu fragen die richtigen Brötchen einpackt?
Ist man angekommen, wenn man mit dem Rad nur 10min zur Arbeit braucht und alle Ärzte und Geschäfte des täglichen Bedarfs in bequemer Nähe hat?

Stehen wir uns mit Bequemlichkeit selbst im Weg? Es fällt schwer die eigene Hood zu verlassen und nochmal bei 0 anzufangen. Ein neuer Stadtteil, ein neues Raumgefühl,
sich von altem trennen und neues zu lassen. Umzugsstress und Eingewöhnung, vorallem spielt das liebe Geld auch eine Rolle.
Die letzten Jahre steckten voller Veränderung. Zur Ruhe kommen war nur kurzzeitig möglich, nun kommt der nächste Schritt.

Ich hoffe jedes mal das das mein letzter Umzug ist. Ich hasse Umzüge und ich bin zu alt und zu bequem um mich noch oft umzugewöhnen. Es bedeutet purer Stress eh alles so ist,
dass man sich fallen lassen kann, vorallem, wenn 2 Menschen ihre Meinung und Einrichtungswünsche durch setzen wollen.

Es ist ein Kraftakt an einem Ort der zum Kraftort werden soll, aber noch nicht ist zu werkeln …  dieser Schwebezustand zwischen 2 halbleeren und chaotischen Wohnungen ist fürchterlich für mich.  Davor graut es mir schon jetzt. Es wird mir aber nichts anderes übrig bleiben.
Die Entscheidung ist gefallen, eine Eigentumswohnung, ein großer Schritt. Ein Neuanfang!
Wem gehört die Stadt? Denen die drin leben und die bereit sind ihren Wohnraum zu kaufen und sich nicht mit ständigen Mieterhöhungen vom Kapitalismus knechten zu lassen.
Mein Leipzig lob ich mir!

Ich wünsche mir anzukommen mit meinem Liebsten und am Ende diesen Jahres in unserem neuen zu Hause eingezogen und glücklich zu sein!