Jahresrückblick 2021

Das ging mal wieder flott! Das Jahr 2021 ist in den letzten zwei Wochen, Zeit zurück zu schauen und ein kleines Resümee zu ziehen.

Eine neue Regierung, eine Flutkatastrophe und immer noch Corona-Pandemie.


Im Januar wurde Joe Biden als 46. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. In vielen Staaten laufen Impfkampagnen, um die COVID-19-Pandemie zu beenden.
Die Deutsche Corona Politik steckt zwischen Lockerungen und Virus-Mutationen fest.

Extremwetter mit Eis und Schnee legte Mitteldeutschland im Februar lahm.
Diese Regionen sind die mit den meisten Coronavirus-Infektionen in Deutschland. Mehrere Landkreise sind Hochinzidenz-Gebiete.

Die Corona-Lage in Deutschland ist im März gekennzeichnet von Gegensätzen und einem politischen Schlingerkurs. Anfang des Monats beschließen Bund und Länder sowohl eine grundsätzliche Verlängerung des Lockdowns als auch einen Öffnungsplan. Fachleute warnen zu diesem Zeitpunkt bereits vor der Ausbreitung von ansteckenderen und gefährlicheren Virus – Mutanten die Infektionszahlen steigen in der Folge rasant an.
Der Frachter „Ever Given“ blockiert ab dem 23. März für mehrere Tage den Suezkanal. Hunderte andere Schiffe können die Wasserstraße nicht durchqueren. Durch die Blockade des wichtigen Handelswegs enstehen hohe wirtschaftliche Kosten.

Im Juni sorgen Heftige Unwetterfür , die auf extreme Hitze folgen für Schlagzeilen.
Sinkende Infektionszahlen und eine immer höhere Impfquote prägen die Lage. Ab dem 7. Juni fällt die Impfpriorisierung weg. Nun kann sich jeder um einem Impftermin bemühen. Ab 14. Juni gibt es den digitalen Impfpass. Mitte Juni sinken die Inzidenzen bundesweit in den einstelligen Bereich.

Im Juli gab es eine Hochwasser-Katastrophe ungekannten Ausmaßes. Sie hinterlässt vor allem im Westen Deutschlands Tod und Zerstörung .

August: Der völlig missglückte Abzug der Nato aus Afghanistan beherrschte im August die Schlagzeilen. In der Corona-Pandemie vollzog sich ein Strategiewechsel. Ein UN-Bericht und Waldbrände verdeutlichten die Klimakrise.
Die Landesregierungen in Sachsen, Sachen Anhalt u. Thüringen erlassen im August neue Corona Verordnungen. So folgen sie dem Trend, die Infektionslage nicht mehr nur nach der Inzidenz zu beurteilen. Neben der Anzahl der infizierten Personen soll etwa auch die Zahl der Geimpften und der im Krankenhaus behandelten Menschen herangezogen werden. Derweil hängen die drei mitteldeutschen Länder bei der Zahl der verabreichten Impfungen weiterhin hinterher.

September: Die SPD gewinnt die Bundestagswahl. Dennoch bleibt zunächst unklar, wer Bundeskanzler wird. Die Zahl der Coronavirus-Infektionen bleibt im September insgesamt auf einem kontrollierbaren Niveau. Es stecken sich vorallem Ungeimpfte an. Deshalb und um eine neue Ansteckungswelle im Herbst und Winter zu verhindern, appellieren Politik und Wissenschaft, sich impfen zu lassen. Die Zahl der Impfungen nimmt aber nur langsam zu.

Oktober: In Mitteldeutschland nimmt aufgrund deutlich steigender Infektionszahlen die Diskussion um Geimpfte und Ungeimpfte weiter an Fahrt auf. In Sachsen, dem Bundesland mit der deutschlandweit geringsten Impfquote, drängt Regierungschef Kretschmer darauf, ausschließlich auf die 2 G-Regel zu setzen.

November: SPD, Grüne und FDP stellen ihren wochenlang ausgehandelten Koalitionsvertrag vor. Die Ära Merkel geht zu Ende.  Die vierte Corona-Welle rollt über das Land und stürzt das Gesundheitssystem in eine Notlage.
Eine neue Variante des Sars-Cov-2-Virus wird entdeckt und Omikron genannt.


Doch es gibt auch gute News aus 2021:

Im Jahr 2021 wurden weltweit mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19 zugelassen. Die bahnbrechende Technologie ebnet den Weg für weitere Impfstoffe, z.b. gegen Krebs.

Im Herbst stimmten die Schweizer:innen für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Das Gesetz tritt im nächsten Jahr in Kraft. Die Schweiz ist damit das 17. europäische Land in dem die Ehe für alle gilt. Weltweit gibt es nur zwölf weitere Länder, in denen das der Fall ist.

Immer mehr Kommunen betrachten Klimaschutz als wichtige Aufgabe. „Urbane Resilienz“ heißt das Wort der Stunde.

In Deutschland soll bald jede:r Jugendliche Anspruch auf einen Ausbildungsplatz haben. Das hat die neue Regierung in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben.
tbc …

Die Menschheit scheint also noch nicht ganz verloren, solange es noch Fortschritt, Solidarität, und Menschlichkeit gibt.

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Auch im privaten war einiges los in diesem 2021 :

Wir konnten den Lockdown und die Zeit im Home Office gut nutzen. Liegengebliebene Projekte konnten angegangen werden und damit auch der Kauf einer Wohnung.
Klar, war es manchmal blöd seine Freunde nicht treffen zu können und nur virtuell zu sehen. Aber ich kam damit eigentlich gut klar. Durch den Garten, hatten wir ja doch die Möglichkeit Hin und wieder mal Treffen an der Feuertonne mit Glühwein abzuhalten. Aber das Gefühl auf Partys zu gehen und mal wieder woanders als im eigenen Wohnzimmer zu tanzen, fehlte schon.

Arbeitstechnisch fühlte ich mich so wohl im Home Office, dass ich eigentlich gar nicht mehr in meinen Job wie ich ihn kannte zurück wollte.
Als Ende Juni die Home Office Pflicht endete, hatte ich arge Probleme mich vor Ort in der Bibliothek zurecht zu finden. Es war quasi ein 0 auf 100 Ding.
Ich kämpfte für einen Tag Home Office die Woche. Ich war mutig und legte mich mit der Obrigkeit an. Doch leider vergebens. Einen halben Tag bekam ich…  Es war mir unbegreiflich.
Hat sich doch auch das Arbeitsfeld des Bibliothekars gewandelt. Es geht und ging doch soviel online…
Aber als Angestellte im Service -Bereich ist man eben nicht mehr wert als eine Kassiererin letztendlich.  Das musste ich lernen. Hauptsache Öffnungszeiten gewährleisten und funktionieren.

Nur tat ich das eben nicht mehr so wie vorher.
Ich hatte starke Probleme mit dem ÖPNV zur Arbeit zu fahren. Meine Abneigung gegen andere Menschen war recht groß geworden. Die Geräusche und sei es nur ein häufiges räuspern störten mich massiv. Schon die bloße Anwesenheit von Menschen die mir zu nahe kamen, brachte mich in leichte Panik und Aggression. Man war es auch einfach nicht mehr gewöhnt auf Massen von Menschen zu treffen. Es dauerte eine Weile bis ich darauf klar kam.
All das löste ziemlich viel Stress bei mir aus und damit verbunden einen großen Hashimoto (Hashimoto-Thyreoiditis) – Schub , mit dem ich noch sehr lange zu kämpfen hatte.
Der unter anderem daraus resultierende Haarausfall  (mal wieder…) begleitete mich noch Monate.

Gesundheitlich hatte ich in diesem Jahr mit einigen Dingen zu hadern und rannte zu so vielen Ärzten wie wohl noch nie.  Die letztendliche Erkenntnis war allerdings ernüchternd: Hilf dir selbst! Höre auf dein Bauchgefühl ! Und lass dich nie von der ersten Meinung abspeisen. Trete für dich ein und kämpfe! Eine Mischung aus Schulmedizin und Naturheilkunde halte ich im Übrigen für sehr hilfreich. Unterschiedliche Ansätze verändern die eigene Perspektive. Kosten allerdings viel Zeit und Geld.
Dementsprechend machte ich auch so einige Typveränderungen in diesem Jahr durch.
Musste sich doch meine Frisur immer dem Haarausfall anpassen.

Der wohlverdiente Sommerurlaub im August fiel aufgrund des Wetters leider buchstäblich ins Wasser. Wir fuhren nach Prerow an die Ostsee zum Campingurlaub mit unserem Bus. Hatten aber leider bis auf einen Tag wenig Sonne und zum Ende hin nur Regen. Weswegen wir früher zurück fuhren. Natürlich tat aber die Anwesenheit des Meeres sehr gut. Wenn es auch „nur“ die Ostsee war.

Im September gönnte ich mir mit einer lieben Freundin ein paar Tage Prag.
Wir hatten eine gute Zeit, doch das Wetter war auch hier nicht so auf unserer Seite.

Alles in Allem fehlten Reisen, Sonne und Festivals / Parties; Zusammenkünfte mit lieben Freunden, die einem ein bisschen die Zeit vergessen lassen können. Doch ich konnte viel für mich tun und mir viele Wünsche erfüllen, sowie viel lernen und persönlich wachsen. Dafür bin ich dankbar!

Das Leben fuhr ja im Sommer einige Monate wieder hoch und man konnte als Gimpfter einiges tun. Fast wie früher. Ich war im Berghain, wir konnten das ein oder andere Konzert besuchen und Kultur erleben, sowie den ein oder anderen Besuch in der alten Heimat bei meiner Familie einplanen. Ich bin gern Tante und erfreue mich an dem schnellen Wachstum und lustigen Wesen meines Neffen. Ein paar mal das Tanzbein schwingen und neue Freunde dazu gewinnen, konnten wir in diesem Sommer auch.

Unser Garten -Jahr war ganz erfolgreich. Klar, wir waren nicht so energisch wie im Jahr davor. Hatten aber dennoch eine gute Ernte und haben hier und da was beim renovieren der Hütte geschafft. 
Mein Hobby, das Reiten ist auch Bestandteil der Freizeitgestaltung geblieben.

Alles in Allem ein durchwachsenes Jahr mit vielen Höhen und Tiefen. Es war eine Achterbahn für mich von der ich mich nun in den letzten Tagen des Jahres erholen möchte.

Doch es soll hier auch nicht so sehr nach meckern klingen. Ich bin bisher ganz gut durch diese Zeit gekommen und bin wirklich glücklich und dankbar für meinen Partner und meine Freunde, sowie die Fähigkeit immer wieder schönes zu entdecken und nicht aufzugeben.

Nutzen wir also die freie Zeit zur geistigen und körperlichen Regeneration und stoßen dann schwungvoll die Tür zum Neuen Jahr auf.

Ich wünsche Euch allen besinnliche Feiertage, lasst Euch nicht unterkriegen!